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Copernicus - Disappearance
Eine neue Veröffentlichung von Moonjune Records gibt es
unter dem Namen 'Copernicus'. Dahinter versteckt sich ein Musiker
namens Joseph Smalkowski, den man als 'Performance Poet' bezeichnet.
Bereits in den 80er Jahren begann Smalkowski, oder nennen wir ihn
besser Copernicus, mit seiner musikalischen Karriere. Zuerst mit
Hilfe von großen Ensemblen, gegen später dann aber als
Solo-Künstler. Und in seiner Karriere hat er schon einige CDs
veröffentlicht, unter anderem auch 'Immediate Eternity II', das
neben in Englisch auch noch in Deutsch, Französisch und Spanisch
veröffentlicht wurde. Interessant ist, dass auf dem Beipackzettel
der CD steht 'All lyrics by Copernicus. All music created
spontaneously and instantly by the musicians.' Und das sagt
eigentlich schon viel über die Musik aus ... wenn man dann noch
sieht, dass Copernicus als 'poetry, lead vocals, keyboards'
aufgeführt ist und man sich nur mal den ersten 'Song' '12 subatomic
particles' anhört, weiß man auch, warum das 'Poetry' an erster
Stelle steht. Denn die Songs von Copernicus sind alle ziemlich
minimalistisch instrumentiert (obwohl ein Haufen von Gast-Musikern
von Gitarre, Steel-Gitarre, Saxophon bis natürlich Drums mitmachen)
und von Gesang im eigentlichen Sinne kann eigentlich keine Rede
sein, denn Copernicus tritt eher als Erzähler auf und die Musik
dient eigentlich nur als Hintergrundbegleitung, ohne dass ich hier
einen direkten Zusammenhang erkennen kann. Das ist alles ziemlich
kompliziert und anstrengend und 'Disappearance' ist ganz sicher
nichts zum nebenher hören. Also eine Flasche Rotwein aufmachen, erst
mal die Hälfte in den Kopf kippen, dann das Booklet zur Hand nehmen
und den Geschichten oder Erzählungen von Copernicus folgen (soweit
das möglich ist). Einige Infos gibt es auf seiner Homepage. Leider habe
ich auf die Schnelle keine Soundfiles gefunden. Interessant ist
dieses Album mit den merkwürdigen Ansichten von Copernicus, das man
schon fast als Dadaismus bezeichnen könnte aber allemal. Ein bißchen
(arg) open minded sollte man aber schon sein, um so harten Tobak zu
verkraften.
Copernicus - Cipher and Decipher
Von
der Vorgänger-Scheibe des musikmachenden Poeten Joseph Smalkowski,
genannt Copernicus, ‘Disappearance’ (siehe meine Review) war ich ja
äußerst überrascht wenn nicht gar ein bißchen geschockt. Sowas hatte
ich bis dahin noch nicht gehört. Dadaistische Texte, vorgetragen als
Sprech-Gesang und untermalt von eigentlich ziemlich genialer Musik.
Ich hoffe mal, dass der eine oder andere von Euch sich die Scheibe
gekauft und meinen Tipp beherzigt hat, vor dem Hören sich erst mal
eine halbe Flasche Rotwein reinzukippen :-) Moonjune Records,
das ‘etwas andere Label’ aus New York, hat nun auch das weitere
Meisterwerk des Künstlers, ‘Cipher and Decipher’ auf den Markt
gebracht bzw. auf die Menschheit losgelassen. Auch dieses Mal
erfreut uns der Künstler mit vielen schrägen Texten, die zumindest
thematisch an den Vorgänger anknüpfen. Unterstützt wird Copernicus
von insgesamt 13 Musikern, u.a. auch von Mitgliedern der Celtic
Rock-Band Black 47. Die musikalische Leitung hat Pierce Turner, der
auch ein paar Instrumental-Parts beifügen darf. Über allem steht
aber der Sprechgesang von Copernicus, der eher einer Lesung ähnelt
als einem Gesang. Im Vergleich zu ‘Disappearance’ passt jetzt aber
die Hintergrundmusik irgendwie besser zu den poetischen Ergüssen.
Dabei geht Copernicus ziemlich abwechslungsreich zur Sache. Von
äußerst crazy (um es mal positiv auszudrücken) bis sehr ergreifend
ist alles vertreten. Eine gewisse Verrücktheit muss man aber schon
mitbringen, um mit der Scheibe warm zu werden. Ist auf jeden Fall
nichts für alle Tage und nach dieser CD braucht man äußerst leichte
Kost, um das gehörte wieder aus dem Hirn zu bekommen. Diesen
Silberling möchte ich deswegen mal als Geheimtipp für
aufgeschlossene Musikhörer bezeichnen. Mehr Infos über Joseph
Smalkowski gibt es auch auf seiner Homepage.
Copernicus - Victim Of The Sky
Im Rahmen diverser Wiederveröffentlichungen des Moonjune-Labels
gibt es auch eine recht interessante Scheibe von Joseph Smalkowski,
genannt Copernicus, der mir bis jetzt nur als Erzähler, Poet und
Schreihals aber niemals als richtiger Sänger untergekommen ist. Umso
erstaunter war ich jetzt, als ich die Scheibe ‘Victim Of The Sky’,
eigentlich aus dem Jahr 1986 und 2012 digital bearbeitet auf CD
erschienen, in den Player gelegt habe. Er kann ja auch singen !!! ,
also zumidest bei dem zweiten Song ‘The Wanderer’, auf dem er einen
auf John Waits macht. Und das klingt richtig gut. Ansonsten ist
‘Victim Of The Sky’ erstaunlich melodisch (also die
‘Hintergrundmusik’ hinter den Erzählungen von Copernicus) und leicht
verdaulich. Eigentlich DER Einstieg in die leicht wirre Welt von
Copernicus. Das schrägste Stück auf der Scheibe ist ohne Zweifel das
fast 10-minütige ‘The Lament of Joe Apples, das im Booklet insgesamt
5 Seiten(!!) Text einnimmt. Und da wird kräftig geflucht und erzählt
und es lohnt sich, die Geschichte mitzuverfolgen. ‘Victim Of The
Sky’ wurde übrigens überwiegend live im Studio eingespielt und mich
würde mal interessieren, ob die ‘geistigen Ergüsse’ von Copernicus
vorher aufgeschrieben wurden oder ob das eine Art ‘Stand-Up-Comedy’
ist :-).
Copernicus - Deeper
Über den polnischstämmigen Künster Joseph Smalkowski, genannt Copernicus,
hab ich auf meiner Homepage ja schon diverse Kritiken geschrieben
und vielleicht sogar Interesse geweckt. Im Rahmen von
Wiederveröffentlichungen durch das New Yorker Moonjune-Label,
das ja bekannt ist für ‘außergewöhnliche’ Musik, gibt es nun eine
‘alte Scheibe’ von Copernicus aus dem Jahr 1987 mit dem Namen
‘Deeper’. Der größte Teil dieser CD wurde live eingespielt und es
sind mal wieder ein riesen Berg von Musikern mit allen möglichen
Instrumenten vertreten, unter anderem auch die Jungs seiner
Live-Band (siehe Live! In Prague). Natürlich wird man, wenn man
sich auf die Musik von Copernicus schon mal eingelassen hat, auch
bei ‘Deeper’ nicht enttäuscht. Viel Avantgarde-Jazz mit richtig
fiesen Texten (ich möchte nicht wissen, wie oft das Wort ‘Fuck’ in
dem Song ‘Song Of A Bitch Of The North’ vorkommt). Aber es gibt auch
richtig ruhige Momente (z.B. bei ‘Disco Days Are Over’ mit fast
minimalistischer Instrumentierung (Violine, Saxophon) und genialem,
souligen weiblichem Hintergrundgesang. Einen Narren scheint er an
einem gewissen Joe Apples gefressen zu haben, denn auf ‘Deeper’
stirbt der Mann (in einem genialen Soft-Reggae-Stück namens ‘The
Death Of Joe Apples’), der auf der Vorgänger-Scheibe ‘Victim Of The
Sky’ nur lamentiert hat. ‘The U.S. Does Not Exist’ ist auch recht
witzig, denn hier wird die amerikanische Nationalhymne versaubeultet
und mit fiesen Zwischenrufen ‘verschönert’. Auch mit ‘Deeper’ ist
Copernicus eine hochinteressante CD gelungen, die man nicht einfach
nur so nebenher hören kann sondern viel Zeit und Muse braucht, um
damit warm zu werden und sich auch damit auseinandersetzen kann.
Dabei hilft zum Glück das ausführliche Booklet mit allen Texten, das
der Re-Release-CD beigefügt ist. Ohne Texte mitlesen wär’s richtig
schwierig, den Gedanken von Copernicus zu folgen.
Copernicus - Live! In Prague (DVD)
Joseph Smalkowski dürfte dem regelmäßigen Besucher meiner Homepage ja
vielleicht schon bekannt sein und hoffentlich habe ich mit meinen
diversen CD-Kritiken vielleicht sogar schon ein bißchen Interesse
geweckt. Denn obwohl die mir bekannten Veröffentlichungen von
‘Copernicus’ (also Herrn Smalkowski) doch sehr schräg und leicht
befremdlich sind, haben sie schon was richtig Spannendes. Von dem
New Yorker Label Moonjune-Records erreichte mich nun eine
außergewöhnliche Live-DVD des Künstlers von einem Konzert im
Eishockey-Stadion in Prag vom 17.06.1989, also noch vor dem Fall der
Mauer, bei dem rund 9.000 Besucher wahrscheinlich aus dem Staunen
nicht mehr herausgekommen sind. Auftritte von westlichen Künstlern
waren ja damals nicht gerade die Regel, und dass dann noch so eine
Performance geradezu aufgeführt wurde, war für die Konzertgänger
wahrscheinlich ein Erlebnis von einem anderen Stern. Die ersten paar
Minuten des Konzert-Films zeigen Szenen vor der Halle und wie sich
die Location langsam füllt. Und dann geht’s los ... aber wie :-).
Die Band (bestehend aus Larry Kirwan - Keyboards, Gitarre und
Gesang, Mike Fazio - Gitarre, Thomas Hamlin - Schlagzeug und Dave
Conrad - Bass) betritt die Bühne, fängt an zu spielen und dann kommt
ein total verzottelter Typ auf die Bühne und schreit die Zuschauer
mit dem Song ‘The Authorities!’ an. Die Reaktionen der Zuschauer
sind wirklich witzig gefilmt ... ich weiß ja nicht ob die Leute den
‘Sprech-Gesang’ von Copernicus wirklich so richtig verstehen, aber
leichtes Erstaunen macht sich schon breit. Aber im Laufe des
Konzerts tauen die Leute doch richtig auf und feiern die Band total
ab. Auf jeden Fall kann man sagen, dass die ‘Musik’ von Copernicus
mit einer sozusagen abgespeckter Band (die CDs die mir bis jetzt
vorliegen, wurde ja mit Bergen von Begleit-Musikern aufgenommen)
sogar mehr funktioniert und irgendwie leichter verdaulich ist.
Leider ist das Konzert nach ner guten Stunde schon vorbei ... aber
viel mehr Copernicus am Stück kann man vielleicht gar nicht
verkraften. Interessant ist aber auch das Visuelle an der DVD, denn
die wurde in einer Split-Technik aufgenommen, es werden also
gleichzeitig 2 Aufnahmen von unterschiedlichen Kameras nebeneinander
dargestellt. So kommt auch das Auge voll auf seine Kosten.
Hochinteressantes Teil.
Copernicus - Worthless! (VÖ: 2013)
Über die ‘Musik’ von Joseph Smalkowski - genannt Copernicus -
habe ich ja schon einiges geschrieben. Und nach diversen Wieder-Veröffentlichungen
durch das Moonjune-Label
gibt es nach ‘Cipher And Decipher’ einen neuen Studio-Output, der nahtlos an den
Vorgänger anknüpft aber auch ein bißchen weiter geht. Denn auf ‘Worthless!’
gibt es neben dem bekannten Sprech-Gesang jetzt auch noch eine Duett-Partnerin
namens Sari Schorr, die eine genial soulige Stimme hat und den Songs immer wieder
ihren Stempel aufdrückt. Ansonsten gibt es gewohnte Copernicus-Kost, die man mögen
muss aber die mal wieder hochinteressant ist.
Copernicus - L’Étérnité Immédiate (VÖ: 2013)
Über die ziemlich schräge Musik-Welt des ‘Poeten’ Copernicus, der mit richtigem Namen Joseph Smalkowski habe auf meiner Homepage bei Besprechungen über diverse mehr oder weniger schwierigen Veröffentlichungen ja schon geschrieben. Ich hoffe mal, dass der eine oder andere Leser meiner Seiten sich ‘trotzdem’ mal ran gewagt und sich was von ihm gekauft hat. Mit ‘L’Étérnit’e Immédiate’ setzt er aber (im positiven Sinne) noch einen drauf. Eigentlich wurde die Scheibe 2003 mit 4 equadorianischen Musikern eingespielt und auf Spanisch veröffentlicht. Aber das war Copernicus zu wenig und er hat jetzt die ganze Platte nochmal mit französischen Texten veredelt. Und auch wenn es immer noch mehr Sprech-Gesang ist was Copernicus hier abliefert, verwundert und begeistert mich vor allem Gitarrist César Aragundi, der ein paar Weltklasse-Soli vom Stapel lässt, die auch von Prog-Größen hätten sein können. So komme ich zu dem Entschluss, dass die hier vorliegende CD für mich die beste (und auch eingängigste) Veröffentlichung von Copernicus bisher ist und wenn man in seine komische Welt eintauchen will, dürfte hier ein guter Einstieg gelingen. Natürlich ist auch diese CD wieder bei Moonjune veröffentlicht worden, Herr Smalkowski hat aber auch eine eigene Homepage.
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